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Pordenone Orchidea 2012

3/5/2012

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PORDENONE 03.03.2012-11.03.2012.
Im Rahmen der alljährlichen Frühjahresmesse ORTOGIARDINO fand heuer bereits zum 13ten mal auch die Spezialausstellung Pordenone Orchidea statt. Organisiert wurde die Ausstellung von Guido De Vidi und seinem Team von Orchids Club Italia. (www.orchids.it)
Die diesjährige Veranstaltung war Padre Angelo Andreetta (+ 13.09.2011) und seinen Orchideen gewidmet.

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Padre Angelo Andreetta
Der Salesianer und Missionar Padre Angelo Andreetta ist in Orchideen-kreisen bestens bekannt für seine Pflanzenentdeckungen in Ecuador. Viele der dort heimischen Arten wurden von ihm gesammelt und katalogisiert. Später wurden auch etliche Arten nach ihm benannt: Phragmipedium andreettae, Masdevallia andreettae, Dracula andreettae, Ada andreettae, Mormodes andreettae, Epidendrum andreetae, Porroglossum andreettae, Chondrorhyncha andreettae, Kefersteinia andreettae, Trisetella andreettae, Lycaste andreettae, Brassia andreette, Lepanthes andreettae um nur einige zu nennen.


Am Samstag Nachmittag fand auch die Pflanzen-Bewertung durch Preisrichter der A.I.O. (Associazione Italiana Orchideologia) statt. Groß war die Freude als 2 unserer mitgebrachten Pflanzen von den Preisrichtern mit Auszeichnungen gewürdigt wurden.
Coelogyne cristata von Claudio Frenez (1x Bronze), 
Paphiopedilum Yi-Ying 'Golden Slipper' von Wolfgang Prader (1x Silber + 1x Silber auf Kultur + 1x Gold Best Of Show Pordenone 2012).
Nachfolgend eine kleine Auswahl von den Ausstellungspflanzen.
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Eingang zur Sonderausstellung
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Messestände Pordenone Orchidea 2012
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LaelioCattleya Gold Digger 'Orchid Jungle'
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Ceologyne cristata
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Chalanthe rosea
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Esmeralda cathcartii
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Bulbophyllum lobbi var giganteum
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Laeliocattleya Thalie
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Maxillaria picta
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Slc. Vallezac 'Magic Fire'
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Gruppe Paphiopedilum appletonianum
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Coelogyne cristata 1x Bronze
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Best Of Show Paphiopedilum Yi-Ying 'Golden Slipper'
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Die stolzen Besitzer der prämierten Pflanzen (Bild oben Wolfgang Prader und Bild links Claudio Frenez)
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Pflanzenschau und Bewertungssitzung der FDO-Mitglieder 2012 in Tramin

2/13/2012

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Freitag 10.02.2012, Tramin.
Pflanzenschau und Bewertungssitzung der schönsten Orchideen unserer Mitglieder.
Trotz der kalten Außentemperaturen gab es eine Vielzahl an tollen Pflanzen, welche die Mitglieder für die FDO-Bewertungssitzung 2012 mitbrachten.
Erfreulich ist weiterhin, dass ein jährlicher Zuwachs an Pflanzen zu verzeichnen ist und die Qualität der vorgestellten Pflanzen von Jahr zu Jahr steigt.
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Mitglieder beim aufmerksamen Betrachten und Bewerten der Pflanzen
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Gespanntes Warten auf die Berwetungen
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Während der Stimmenauszählung hielt Wolfgang Prader eine kurze Monographie über die Gattung Pleione.
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Die 6 Pflanzen mit den höchsten Punktezahlen.
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[5. Platz] Sophronitella violacea (Lindl.) Schltr. 1925 mit 6 Blüten - Fink Marion
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[5. Platz] Aufgebundene Tolumnia und Dendrochillum - Meraner Sieghard
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[3. Platz] Dendrobium nobile Hybrid 67 Blüten - Frenez Claudio
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[2.Platz] Paphiopedilum Hybrid 11 Blüten -
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[2. Platz außer Wertung ] Paphiopedilum Hybrid 15 Blüten - Trienbacher Konrad
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[1. Platz] Paphiopedilum Complex-Hybrid 'Taiwan Gold' - 4 Blüten Prader Heinrich
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Angraecum sesquipedale (Thou. 1822)

12/24/2011

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_Angraecum sesquipedale,
besser bekannt auch als "Der Stern von Madagaskar", "Die Darwin Orchidee".
Im englischsprachigem Raum wird Angraecum sesquipedale trivial auch als "Star of Bethlehem orchid", "King of the Angraecums", "Christmas orchid" bezeichnet.
Die vielen Benennungen weisen auf die außergewöhnlichen Charakteristika dieser Orchidee hin: große glänzend weiße sternförmige Blüten mit einem teilweise über 40 cm langen Lippensporn und der damit verbundenen  Geschichte. 
In unserer nördlichen Hemisphäre blüht Angraecum sesquipedale in den Wintermonaten, zur Weihnachtszeit.
Er kürzlich stand ich in der Orchideen-Gärtnerei Raffeiner in Gargazon (BZ) vor einigen prachtvoll blühenden Exemplaren und bestaunte deren Infloreszenz.

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_1802 wurde Angraecum sesquipedale an der Nordküste Madagaskars entdeckt.
Bereits 1822 hatte der französische Entdecker Louis Marie Aubert Du Petit-Thouars, den Sporn betrachtend, die Pflanze, in seinem Werk „Histoire particulière des plantes orchidées recueillies sur les trois îles australes d'Afrique“, die anderthalbfüssige (sesquipedale) genannt. Zur Entdeckungszeit machte sich noch niemand Gedanken, wie eine solche Blüte funktionieren könnte.
Von den Bäumen Madagaskars brachte Reverend W. Ellis, Hoddesdon, 1855 drei Pflanzen nach England, wo sie 1857 erstmals blühten. Dies war ein so bedeutungsvolles Ereignis, dass kein geringerer als Charles Darwin, sich sofort daranmachte diese einzigartige Blüte zu untersuchen und seine Beobachtungen in dem 1862 publizierten Werk "On the various contrivances by which British and foreign orchids are fertilised by insects" festzuhalten.
J. Victor Carus gab 1877 in zweiter Auflage die deutsche Übersetzung mit dem Titel  „Die verschiedenen Einrichtungen durch welche Orchideen von Insekten befruchtet werden“, heraus.

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J. Victor Carus 1877 in zweiter Auflage
_Aus dem oben angeführten Werk lesen wir auf Seite 139: [Zitat...] „angraecum sesquipedale, dessen grosse, sechsstrahlige Blüthen, wie aus schneeweisem Wachs gebildete Sterne, die Bewunderung der Reisenden in Madagaskar erregt haben, darf nicht übergangen werden. Ein grünes, peitschenähnliches Nectarium von erstaunlicher Länge (der Sporn) hängt unter dem Labellum herab. In mehreren mir von Mr. Bateman geschickten Blühten fand ich die Nectarien elf und einen halben Zoll lang und nur die untersten anderthalb Zoll mit Nectar gefüllt. Was kann der Nutzen eines Nectariums on solch unproportionierter Länge sein, kann man fragen. Wir werden, denke ich, sehen, dass die Befruchtung der Pflanze von dieser Länge abhängt und davon, dass nur in dem unteren verdünnten Ende Nectar enhalten ist. Es ist jedoch überraschend, dass irgend ein Insect überhaupt fähig sein soll, den Nectar zu erreichen. Unsere englischen Sphinx-Arten haben Rüssel so lang wie ihre Körper; in Madagaskar aber müssen Nachtschmetterlinge sein, deren Rüssel eine Ausdehnung von zwischen zehn und elf Zoll fähig sind! Dieser Gedanke von mir ist von einigen Entomologen lächerlich gemacht worden.“  [... Zitat Ende].
Aber Darwin war von seiner logischen Folgerung so überzeugt, dass er Seite 242 nochmals wiederholt: [Zitat...] „In Madagaskar muss Angraecum sesquipedale von irgend einem riesenhaften Nachtschmetterling abhängen.“ [...Zitat Ende].

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Xanthopan morganii praedicta
_Welch ein später Triumph, als nach 40 Jahren, bereits nach dem Tod Darwins, ein solcher Falter durch Walter Rothschild und Karl Jordan endlich in Madagaskar gefunden und erstbeschrieben wurde. Er trug in dreifacher Spirale zusammengerollt einen Rüssel vor sich her, der ausgestreckt 28 Zentimeter Länge besaß. Damit konnte der Honigquell selbst am Grunde eines über 30 Zentimeter langen Sporns erreicht werden. Es ist eine ehrende Verbeugung und Anerkennung vor Darwin, dass dieser Falter den Namen praedictus, (lat.) der Vorausgesagte, erhielt.






Bild links ist aus Wikipedia.de entnommen. (GNU Free Documentation License, Eigentümer Natural History Museum of London).

Nachfolgend eine kurze Pflanzenbeschreibung

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__Kurzbeschreibung
Die Gattung Angraecum (malaiisch „angrek“ = Orchidee) besteht aus etwa 210 Arten, wachsen bevorzugt epiphytisch im tropischen Afrika, auf Madagaskar und weiteren Inseln im Indischen Ozean.
Angraecum sesquipedale ist eine monopodial wachsende, bis zu ein Meter hohe Pflanze mit einem dicht beblätterten, kräftigem Stamm. Blätter werden bis zu 30 cm lang und 4 bis 5 cm breit. Die zwei- bis sechsblütigen Blütenstände sind kürzer als die Blätter. Die sternförmigen, fleischigen Blüten sind im Durchmesser etwa zwölf cm groß und nachts stark duftend. Ihre Farbe ist weiß bis cremefarben.
Die Sepalen und Petalen sind 7 bis 9 cm  lang und 2,5 bis 3 cm breit.
Das Labellum ist 6 bis 8 cm lang, 3,5 bis 4 cm breit.
Ein enger Sporneingang führt zu dem bis 45 cm langen, nach unten hängenden und gebogenen Sporn.

Das Vorkommen von Angraecum sesquipedale beschränkt sich auf den Küstenwald an der Ostseite der Insel Madagaskar bis zu einer Höhe von 100 m. Im nördlichsten Teil der Insel kommt sie nicht vor. Die Blütezeit in Madagaskar ist zwischen Juni und November.

Diese Art benötigt einen sehr hellen und warmen Kulturraum, welcher eine erhöhte Luftfeuchtigkeit aufweisen soll (> 50%). Ruhezeit ist keine einzuhalten, jedoch sollten die Düngergaben im Winter etwas reduziert werden. Kultur am Besten ohne Substrat (siehe Vanda), getopfte Pflanzen sollten in einem groben Rindensubstart, grober Holzkohle oder in Tonscherben gepflegt werden.
Die Blüte dieser Art verströmt besonders in den Abendstunden einen sehr intensiven, süßslichen Duft.

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_Angraecum sesquipedale wurde von Louis Marie Aubert Du Petit-Thouars (1758-1831) entdeckt und im Jahr 1822 in dem Werk „Histoire particulière des plantes orchidées recueillies sur les trois îles australes d'Afrique“ erstbeschrieben. Das Art-Epitheton sesquipedale bedeutet anderthalb Fuß und spielt auf die Länge des Sporns an.

Folgende weiteren Beschreibungen dieser Art werden als Synonyme betrachtet:
  • Aeranthes sesquipedalis (Thouars) Lindl. (1824)
  • Macroplectrum sesquipedale (Thouars) Pfitzer (1889)
  • Angorchis sesquepedalis (Thouars) Kuntze (1891)
  • Mystacidium sesquipedale (Thouars) Rolfe (1904)
Weiterführende Links:
http://www.angraecum.org/  (englisch)
http://en.wikipedia.org/wiki/Angraecum_sesquipedale  (englisch)
http://www.orchidspecies.com/angsesesquipe.htm  (englisch)

Nachfolgend ein Video welches den Falter bei der Nektarentnahme zeigt.
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Ich möchte diesen Beitrag mit den Worten  von Benjamin Samuel Williams aus dem Standardwerk „The Orchid-Grower's Manual“ (1862) über Angraceum sesquipedale beenden:
„A wonderful and noble plant of great beauty.“
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Orchideenausstellung in Cavareno (TN)

10/23/2011

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Cavareno (TN).
Die Associazione Trentino Orchidee - A.T.O. organisiert vom 22. - 23. Oktober 2011 in Cavareno (TN) eine Orchideenschau-ausstellung gemeinsam mit der Associazione Trentina di Ornitologia.
Bereits zum 3. mal findet diese gemeinsame Ausstellung im Palazzetto dello Sport statt. Die exotischen Orchideen und das muntere Vogelgezwitscher vermitteln dem Besucher eine tropische Atmosphäre. Den ganzen Freitag über ist eifrig an der Ausstellungsfläche gearbeitet worden. Eine Sprühanlage wurde installiert, welche den Showbereich in feinsten Tröpfchen Nebel hüllt. Dieser Nebel hat nicht nur einen tollen Effekt, sondern hilft auch die relative Luftfeuchtigkeit in der ansonsten recht trockenen Sporthalle zu erhöhen. Somit konnte gegen Abend die Ausstellungsfläche mit Orchideen bestückt werden.
Der große Aufwand  seitens der A.T.O. spiegelt sich in einer sehr gelungenen Ausstellung wieder. Hier folgen nun einige Bilder vom Samstag morgen, kurz vor der Eröffnung.



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Rüsselkäfer (Curculionidae)

8/22/2011

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Bereits seit mehreren Jahren beobachte ich sporadisch Schäden an unseren Orchideen, besonders im Bereich der jungen Blätter, Neutriebe und Knospen. Schadbild: halb-kreisförmige Einbuchtungen (U-förmig) in die Blattränder und Knospen, der Blattrand erscheint zahnradartig gekerbt.
Die Schäden sind nicht etwa durch Schnecken, Würmer oder Raupen hervorgerufen; dieser sogenannte Buchtenfraß ist ein eindeutiges Indiz für den Rüsselkäfer. In unseren Breiten auf  findet man hauptsächlich den Gefurchten Dickmaulrüssler (Otiorynchus sulcatus).
Dieser befällt vornehmlich hartlaubige Zier -und Kübelpflanzen (z.B. Rhododendron, Kirschlorbeer, Rosen, Pelargonien und Azaleen, aber auch Erdbeeren, Weinreben und Primeln) und eben auch Orchideen.


Bild links: Blattfraß an Dendrobium.

Adulte Tiere kann man abends bei Dämmerung, noch besser aber Nachts mit Taschenlampe bewaffnet von den Blättern sammeln. Der gefurchte Dickmaulrüssler ist zwar flugunfähig, aber bei Gefahr lässt sich dieser nachtaktive Käfer sofort von den Blättern fallen und verkriecht sich im Substrat oder versteckt sich am Boden.
Dickmaulrüssler haben eine täglichen Bewegungsradius von ca. 30-40 Metern.
Der Käfer (adultes Tier) kann zwar auch mittels Chemiekeule vernichtet werden, das Problem ist damit jedoch keinesfalls behoben, sondern lediglich die sichtbaren Oberflächenschäden an den Blättern können vor weiterem Buchtenfraß kurzzeitig bewahrt werden.
Es ergeben sich zwei Probleme:
  1. Die auf dem Markt verfügbaren chemischen Präparate welche den Rüsselkäfer etwas anhaben können sind sehr scharf und somit nicht geeignet befallene Orchideen zu behandeln.
  2. Das weitaus größere Übel liegt aber im Verborgenen. Noch schlimmer ist der Schaden, den die Larven anrichten: Diese leben im Substrat und fressen die Wurzeln an. Schnell kann so auch eine Pflanze stark geschwächt werden oder sogar absterben.
Bei unseren Orchideen welche den Sommer über im Freien verbringen war der Befall mit Rüsselkäfern dieses Jahr besonders stark. An lauen Sommerabenden konnten fast täglich Käfer von den Pflanzen abgesammelt werden.
Oft findet unter den Tieren Jungfernzeugung (Parthenogenese) statt, so dass sie nicht auf sexuelle Vermehrung angewiesen sind. Die Eiablage - je Weibchen mehrere hundert - erfolgt einzeln oder auch in Häufchen am Grunde der Fraßpflanzen. Die zunächst weißen, bald jedoch bräunlich gefärbten, annähernd kugeligen Eier mit einem Durchmesser von ca. 0,7 mm haben anfangs einen flüssigen klaren, später weißlichen Inhalt. Nach zwei bis drei Wochen schlüpfen die Larven, die an Wurzeln fressen. Zur Verpuppung gräbt das letzte Larvenstadium eine kleine Erdhöhle. Überwintert wird zumeist als Larve, seltener als Puppe. Unter natürlichen Bedingungen entwickelt sich eine Generation pro Jahr, wobei die Larven bevorzugt im Frühjahr (überwinterte „Altlarven“ aus dem Vorjahr) und im Herbst (Junglarven aus der Eiablage im Sommer) in Erscheinung treten. Über Ei, Larve und Puppe entwickeln sich so immer wieder neue Käfergenerationen.
Um Diesen Zyklus zu stoppen und nicht wieder Larven und zukünftige Populationen im Herbst ins Gewächshaus und Wintergarten zu schleppen, entschlossen wir uns für den Einsatz von Nematoden (Fadenwürmer).
Es gibt hier unterschiedliche Nematoden-Präparate (z.B. Nemasys-L, Nemasys-H)zu kaufen, ihre Wirkung erzielen sie nur in bestimmten Zeiträumen und Temperaturen.

Steinernema kraussei - Nematoden verfügen über eine spezielle Toleranz gegenüber niedrigen Temperaturen. Schon ab 5°C Bodentemperaturen sind sie aktiv, was eine nahezu durchgängige Bekämpfung der Dickmaulrüßler- Larven ermöglicht. Eine frühe Anwendung (Februar-März) kann eine Schädigung der Pflanzen verhindern. Die jungen Larven können ab Mitte August bis Ende Oktober bekämpft werden, bis die Bodentemperaturen wieder unter 5°C absinken.

Heterorhabditis megidis - Nematoden  befallen die Larven und Puppen von Ende April bis Mitte Mai und von Anfang August bis Ende September, sie sind erst ab ca 15° C einsetzbar, halten sich aber auch bei Temperaturen über 30°C.

Die Ausbringung der Nematoden erfolgt mit dem Gießwasser oder mittels Spritze. Die in Vermiculit oder Gel eingebetteten Nematoden werden in Wasser aufgelöst und umgehend auf den Boden ausgebracht. Nematoden werden durch direktes Sonnenlicht rasch abgetötet. Sie sollten deshalb bei bedecktem Himmel oder Abends ausgebracht werden. Nach der Ausbringung ist darauf zu achten, dass der Boden mindestens 4 Wochen feucht bleibt.
Sie suchen aktiv ihre Wirte auf, dringen über natürliche Körperöffnungen in diese ein und geben ein simbiontisches Bakterium ab, wodurch die Dickmaulrüßler-Larve schnell abgetötet wird. Innerhalb der Wirtslarve vermehren sich die Nematoden und gehen erneut auf Wirtssuche.
Der Einsatz dieser Nematodenstämme ist einerseits biologisch und andererseits weder für Pflanzen, Tiere und Menschen gefährlich oder schädigend.


Steckbrief: Gefurchter Dickmaulrüssler (Otiorynchus sulcatus)

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(c) Kent Loeffler, Cornell University, Bugwood.org
Äußeres Erscheinungsbild
Käfer mit langgestrecktem Kopf (rüsselförmig) und geknickten Fühlern und gedrungener, ovaler Körperform. Meist unauffällige schwarze oder braune Körperfärbung; sie sind nicht flugfähig. Die Deckflügel (Elytren) sind panzerartig verhärtet, elliptisch und an den Schultern stark abgerundet. Die Larven sind 2 mm gross sind weiß gefärbt, mit einer braunen Kopfkapsel versehen, fußlos und bauchwärts gekrümmt; im Laufe ihrer Entwicklung werden sie bis zu 12 mm lang.

Vorkommen und Verbreitung
Die erwachsenen Tiere sind dämmerungs- oder nachtaktiv und leben polyphag an krautigen Pflanzen oder kleineren Gehölzen. Dort treten sie von April bis Oktober in Erscheinung. Die Einschleppung des Schädlings erfolgt oft mit dem Substrat oder über getopfte Pflanzen, von denen sie sich dann auf die verschiedenen Pflanzenarten ausbreiten.

Schadbild
Die Larven richten den Hauptschaden im Wurzelbereich durch ihre Fraßtätigkeit an. Die erwachsenen Käfer fressen dagegen halbkreisförmige Einbuchtungen (U-förmig) in die Blattränder (Buchtenfraß), der Blattrand erscheint zahnradartig gekerbt.

Bekämpfung
Bei der Behandlung müssen natürlich beide Entwicklungsstadien bekämpft werden:
  • Die Bekämpfung der Käfer ist relativ einfach durch den Einsatz von Insektiziden mit systemischer Wirkung wie z.B. Dantop oder Confidor, oder durch händisches Absammeln in den Abendstunden.
  • Zur Bekämpfung der Larven und Puppen gibt es im Fachhandel Nematodenpräparate (Nematoden = Fadenwürmer). Achtung: nur in bestimmten Zeiträumen und unter bestimmten klimatischen Bedingungen möglich.
  • Eine weitere Bekämpfunsmethode ist die Verwendung eines insektenpathogenen Pilzes (Metarhizium anisopliae), dieser soll angeblich Eier, Larve, Puppe + Käfer befallen und vernichten. Der Verkauf von Bio 1020 ist seit kurzem wieder zugelassen, derzeit ist mir aber keine Bezugsquelle in Italien und Deutschland bekannt.

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D.O.G.-Sommertreff 2011; zu Besuch bei Franz GLANZ

7/4/2011

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Alle 4 Jahre lädt Franz Glanz und seine Frau Maria zum D.O.G.-Sommertreff in ihren Betrieb nach Unterwössen in Oberbayern (D). Heuer war es wieder soweit, vom 01.-03. Juli 2011. Zu diesem Anlass öffnete Herr Glanz seine Gewächshäuser fürs Publikum und gewährte somit Einblick auf seine hervorragenden Pflanzen.
Auf dem Programm stand weiter eine Ehrung der Jahresbesten 2010 und im Anschluss daran eine D.O.G. Tisch-Bewertungssitzung mit internationaler Beteiligung (Guido Diana, Präsident der  "Associazione Italiana di Orchidologia" A.I.O. war unter anderem auch vertreten). Auch für das leibliche Wohl wurde gesorgt. Bei Weiß- / Bratwurst und einem bayrischen Bier lies es sich  wunderbar über Orchideen fachsimpeln und mit so manch Bekanntem auf eine Trost aussprechen.
Darüber hinaus waren noch 4 weitere Orchideenzüchter eingeladen, welche ihre Orchideen an Ständen zum Verkauf anboten: 
  • Orchideengarten KARGE           www.orchideengarten.de
  • Orchideen CRAMER                  www.cramer-orchideen.de
  • Orchideen LUCKE                     www.orchideen-lucke.de
  • Orchideen KOPF                       www.kopf-orchideen.de
Spricht man von Herrn Franz Glanz so spricht man insbesondere über seine Frauenschuhe, für deren Züchtung, Pflege und Kultur er internationale  Beachtung und Anerkennung findet. Die Paphiopedilen und vorallem deren Hybridisierung sind seine große Leidenschaft.  Man findet aber auch eine Vielzahl an anderen Orchideen: Phragmipedium, Cattleya, Phalaenopsis, um nur einige zu nennen.

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Bis heute hat Herr Glanz über 300 unterschiedliche Kreuzungen, vornehmlich Paphiopedilen in England bei der RHS Royal Horticultural Society registriert, das erste Pahiopedilum bereits 1991.

links: Teil-Außenansicht der Gewächs-häuser.


unten: Innenansicht aus 2 Gewächshäusern in denen Paphiopedilen kultiviert werden. 

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   drei von Franz Glanz registrierten Hybriden.

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von links:Ceologyne moreana, Paphiopedilum bellatulum, Bulbophyllum phalaenopsis

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  von links: Cattleya gaskelliana var. S/A, Zygopetalum Hybride, Laelia tenebrosa

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   von links: Dendrobium cutbersonii, Gongora, Cattleya warscewiczii / Cattleya gigas.

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Schombocattleya Bordighera - Myrmecocattleya Bordighera

6/29/2011

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Etwas  verspätet, dafür aber mit üppiger Blütenpracht (16) zeigt sich heuer Schombocattleya 'Bordighera'.


Als Jungpflanze vor Jahren bei der "Orchideria di Morosolo" des Edmondo Pozzi erstanden, ist sie in der Zwischenzeit zu einer stattlichen Pflanze herangereift.


Die Blütezeit dieser Schombocattleya ist eigentlich im April - Mai. Da es sich um einen intergenerischen Hybriden aus Schomburgkia tibicinis und Cattleya intermedia handelt, beide haben ihre Blütezeit im Zeitraum März - Mai, kann die verspätete Blüte auf die etwas kühlere Haltung im Winter (min 12 °C) zurückzuführen sein.



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Die Blütenstiele entwickeln sich bereits im Dezember - Januar und wachsen im Laufe der Monate bis auf 60-80 cm. 3 bis 6 Blüten pro Blütenrispe. Die einzelne Blüte ist 12 - 15 cm groß, ihre Petalen sind leicht gewellt.


Die Pflanze legt eine Ruhephase ein.
In der Wachstumszeit wird aber kräftig gegossen und gedüngt.


Den Sommer über verbringt sie mit den anderen Cattleyen im Freien. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase kann Schombocattleya Bordighera auch einen sehr hellen Standort einnehmen.

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Die Planze ist noch etikettiert unter der Bezeichnung Schombocattleya, mittlerweile wird die Gattung Schoemburgkia als Myrmecophila geführt, daher nun auch Myrmecocattleya 'Bordighera' (01.01.1967 P.Maggi Ponti). Als Synonym ist Schombocattleya weiterhin gültig.

(siehe RHS Royal Horticultural Database >The International Orchid Register).



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Diese Bild zeigt die Blüte von 2010 mit einer Rispe und 6 Blüten.

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Laelia purpurata Lindley

6/23/2011

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Laelia purpurata var rubra striata
Es ist Purpuratazeit.
Endlich haben meine Purpuratas entschlossen sich aus den Blütenscheiden zu schieben und öffnen ihre Blütenblätter.
Leider ist   der heurige Juni stark von Regen geprägt, welcher sich nicht so vorteilhaft auf die Blüte auswirkt. Nichtsdestotrotz nutze ich dies zum Anlass der Nationalblume Brasiliens ein kleines Porträt zu widmen: Laelia purpurata Lindley.

Die Art möchte auch im Winter möglichst viel Licht bekommen, vorallem wenn sie dann noch im Wachstum ist. Nur im Sommer sollte um die Mittagszeit schattiert werden. Nicht selten wird die Pflanze bis zu 80 cm hoch und trägt mehrere ca. 13 cm grosse, cremeweisse Blüten mit einer samtartigen, dunkelkarmin-purpur-farbenen Lippe. Besonders bekannt, beliebt und selten ist die Varität Laelia purpurata coerulea, deren Blüten einen Blauschimmer haben. Hat ähnliche Kulturansprüche wie eine Cattleya.
L. purpurata beginnt erst im Herbst mit dem Wachstum, je nach Typ schon Ende August oder auch erst im November. Während der Wachstumszeit bekommen sie natürlich regelmäßig viel Wasser und Dünger. Da das Wachstum auch in den Winter reingeht, bekommen sie dann so viel Licht wie möglich, d.h. sie stehen bei uns ab Mitte / Ende Oktober im Wintergarten in erster Reihe unschattiert.

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Laelia purpurata var. carnea

Wenn die Pflanze im Winter Wachstums zeigt, sollte auch dann weiter gedüngt werden. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 50-80 % liegen, für ein gesundes Wachstum ist viel Frischluft erforderlich. Eine Nachtabsenkung der Temperatur fördert die Blütenbildung.
Derzeit blühen:
  • L.purpurata var. carnea,
  • L. purpurata striata,
  • L. purpurata Aco Brissiano X SELF,
  • L.purpurata Tipo
  • L.purpurata semi-alba x Laelia tenebrosa.
Dies sind zumindest die Bezeichnungen welche die Etiketten tragen. Die Farb-/Lippen-und PetalenVariation ist bei Laelia purpurata sehr groß.


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Laelia Purpurata AÇO 'BRISSIANO' X SELF
In Brasilien gibt es eigene Vereine, die sich nur mit dieser Gattung und deren Variationen beschäftigen, die so genannten Purpuratos. Carlos Gomes, Brasilianer, Orchideenspezialist und Koryphäe wenn es um Purpuratas geht hat folgende Klassifizierung aufgestellt und dem FCO (Federação Catarinense de Orquidófilos) unterbreitet. Seit diesem Zeitpunkt kommt diese Einteilung großteils bei der Klassifizierung der Purpurats zum Einsatz.

Demnach werden die Laelia purpuratas nach Farbsorte gruppiert benannt in:

1. tipo - häufigste Art, als Normalform deklariert, Kelchblätter weiß oder rosa
2. ardesia - Kelchblatter weiß bis graublau mit graublauer Lippe
3. carnea - Kelchblätter weiß oder leicht eingefärbt, Lippe fleischfarben
4. canhanduba - Kelchbl. Weiß o. leicht eingef., Lippenschlund gelblich
5. roxo-violeta - Kelchbl. Weiß o. leicht eingef., Lippe blauviolett
6. roxo-bispo - Kelchbl. Weiß o. leicht eingef., Lippe bischofslila
7. semi-alba - Komplett weiße Blütenblätter, Stirnlappen der Lippe lila
8. suave - Blütenblätter schwach farbig oder weiß mit angedeuteten Streifen in Lippe
9. russeliana - Kelchblätter weiß oder leicht gefärbt, Lippe lila-rosa leicht gefärbt
10. vinicolor - Kelchblätter leicht gefärbt oder weiß, Lippe rotweinfarben
11. alba - Alle Blütenblätter weiß, Schlund kann hellgelb sein
12. concolor - Sepalen, Petalen und Lippe homogen gefärbt
13. rubra - Stark rot eingefärbte Kelchblätter, Lippe rot
14. sanguinea - Sehr stark rot-lila eingefärbte Kelchblätter, Lippe noch intensiver

Weiterhin wird die Lippenfarbe spezifiziert durch folgende Benennungen:

1. anelata - zeigt am Übergang zur hinteren Lippe einen schmal abgegrenzten lilafarbenen Ring
2. argolao - ähnlich anelata, jedoch ist der farbige Ring 1/3 der Restlippe breit
3. aurea - goldfarbener hinterer Bereich der Lippe, der keine Streifung aufweist
4. mandayana - weiche, pastellfarben bläuliche, ohne Streifen gefärbter Lippenvorderteil
5. marginata - geschlossene Lippenfarbe mit einem weißen schmalen Lippenaußenring
6. multiforme - Färbung der Lippe wie in keiner anderen Beschreibung zuzuordnen.
7. oculata - weißer, durchgehender Mittelbereich der ansonsten symmetrisch gefärbten Lippe
8. regina - unteres Lippenvorderteil ist weiß
9. schroederae - Lippe weiß mit abgesetzten Streifen (Saftmale)
10. atro - eine Lippe mit sehr intensiver kompletter Färbung


Weiterhin unterscheidet man noch in den Färbungen die Blütenblätter

1. flamea - zeigt Blütenblätter gut gefärbt bis in die Spitzen
2. striata - klar abgegrenzte Streifung der Blütenblätter
3. venosa - venenähnliche Zeichnung der Blütenblätter

Den gesamten Artikel von Carlos Gomes mit sehr guten Beispielbildern zu den Unterteilungen findet ihr unter http://orquidariocarlosgomes.com/textos/L_purpurata_Classificacao.htm .
Die Seite ist leider nur auf portugisisch, jedoch sehr gut bebildert.

Wer hat von Laelia purpurata Rückbulben oder Teilstücke welche er tauschen, verkaufen, verschenken will?


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Die kleinen Freuden - Faszination Miniaturorchideen.

6/20/2011

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Nicht immer kommt es auf die Größe an. Vielleicht ist dies auch mitunter ein Grund für die steigende Beliebtheit der Miniaturorchideen. Weitere Pluspunkte sind der geringe Platzaufwand und die schier unbegrenzte Vielfalt.
Gegen Miniaturorchideen spricht die landläufige Meinung:  "Miniaturorchideen gelten als heikel und es wird häufig empfohlen, diese in einer Vitrine zu pflegen." (Anm. über die Vitrinen-Kultur werde ich in einem anderen Bericht schreiben.)
Dieses Vorurteil möchte ich mit diesem Beitrag entkräften. Miniaturorchideen lassen sich auch auf der Fensterbank erfolgreich kultivieren und man bringt sie Jahr für Jahr wieder zu blühen. Voraussetzung dafür ist sicherlich die geeignete Auswahl zu treffen.
Die nachfolgenden Pflanzen pflege ich seit mehreren Jahren außerhalb der Vitrine auf der Fensterbank, im Sommer bekommen sie einen schattierten Platz im Freien.

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Angraecum diderii (1)
Pleurothallis groby (2)
Haraella retrocalla odorata (3)
Mediocalcar decoratum (4)
Meiracyllium wendlandii (5)
Dinema polybulbon (6)
Schoenorchis fragrans (7)
Macroclinium manabium (8)
Leptotes biclor (9)
Restrepia guttulata (10)
Restrepia elegans (11)
div. blattlose Chiloschista-Arten (12)
Cleisostoma arietinum

Bei der Kultur von Miniatur-Orchideen muss man berücksichtigen, dass viele von ihnen eine höhere Luftfeuchtigkeit benötigen . Eine Kultur auf der Fensterbank mit kleinen Töpfen ist bei aufmerksamer Pflege ohne weiteres möglich . Aufgestellte Verdunstungsschalen bewirken
höhere Luft feuch tigkeit, sie ersetzen aber nicht das regelmäßige Besprühen . Kleine Töpfe trocknen viel schneller aus, sie müssen bis zu dreimal pro Woche gegossen werden.
Wie bei allen allen Orchideen gilt auch für deren Miniatur-Ausgaben: Die Zusammenstellung der
Pflanzen ist abhängig von den  klimatischen Gegebenheiten des Kulturraumes . Es gibt für fast alle Klimazonen und Lichtverhältnisse die passenden Pflanzen.
Miniatur-Orchideen können auf verschiedene Weise gepflegt werden: Sie können auf Gießtöpfe oder andere Unterlagen aufgebunden werden, aber auch im Topf kultiviert werden . Gießtöpfe aus Ton, die das Wasser gleichmäßig über einen längeren Zeitraum abgeben, erleichtern die Pflege von aufgebundenen Orchideen erheblich. Bei diesen Kulturmaßnahmen muss die Düngung genau abgestimmt sein. Mineraldünger in fester Form sind für aufgebundene Pflanzen nur bedingt geeignet. Auch die Düngekonzentration muss erheblich niedriger gewählt werden.
Ich verwende einen ausgewogenen Orchideendünger NPK im Verhältnis 20-20-20 + Spurenelemente das ganze Jahr über in einer sehr geringen Konzentration (150 - 180 µs) bei jedem Giessen; gelegentlich wir mit reinem Regenwasser durchgespült.
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    Wolfgang Prader
    36, Projektmanager IT
    Seit  Jahren bin ich dem Orchideenfieber verfallen; insbesondere Naturformen aus Mittel- / Südamerika und Miniaturen sind meine große Leidenschaft.
    Mitglied FDO, ATO, AIO, DOG

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