Ihre epiphytische Lebensweise kommt der ursprünglichen Lebensweise vieler tropischen Orchideen gleich.
Die Pflanzengattung Tillandsia ist mit über 500 Arten die artenreichste in der Familie der Bromeliengewächse oder kurz Bromelien genannt (Bromeliaceae). Der wohl bekannteste Vertreter der Bromeliengewächse ist die Ananas (Ananas comosus) welche bereits Christoph Kolumbus 1493 von seiner zweiten Reise mit nach Spanien brachte.
Der wissenschaftliche Gattungsname wurde 1738 von Carl von Linné aufgestellt und ehrt den finnischen Botaniker Elias Tillandz (1640–1693).
Tillandsien lassen sich in „grüne“ und „graue“ Arten aufteilen.
- Die grünen Arten mit ihrem Anspruch an ein kühl-feuchtes Klima leben meistens mehr im Schatten terrestrisch oder in den unteren Etagen der Wälder.
- Dagegen leben fast alle grauen Tillandsienarten in niederschlagsarmen Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit. Sie bevorzugen die volle Sonne und sind deshalb in den oberen Etagen der Wälder, auf Felsen oder (seltener) auf dem Boden anzutreffen. Viele der grauen Tillandsien sind Epiphyten.
Die Wuchsform von Tillandsia usneoides gleicht jener der Bartflechten, hiervon leitet sich auch ihre Bezeichnung ab (Usnea = Bartflechte). Tillandsia usneoides ist sehr formenreich. Es gibt Varietäten und Typen mit sehr dünnen Trieben bis hin zu welchen mit dickeren Trieben. Nur als Sämling bildet diese Art eine kleine Keimwurzel aus. Danach lebt sie völlig ohne Wurzeln. In der Natur kommt sie auf Ästen, Strommasten und Dächern vor. Die Blüten von Tillandsia usneoides sind eher unscheinbar weiß / gelblich und man erkennt sie nur bei näherer Betrachtung.
Licht und Luft stellen die entscheidenden Faktoren für eine erfolgreiche Tillandsienkultur dar. Von beidem können Tillandsien „nicht genug bekommen“.
Je heller der Standort der Tillandsien gewählt wird, desto besser wachsen und blühen die Pflanzen. Im Sommer, bei Kultur im Freien können die grauen Arten vollsonnig oder im lichten Schatten, z.B. in Bäumen hängend, kultiviert werden.
In den Temperaturansprüchen unterscheiden sich die einzelnen Tillandsienarten - bedingt durch ihre verschiedenartigsten Herkünfte - sehr stark. Arten aus höheren Lagen benötigen eher tiefe Temperaturen mit starken Schwankungen der Tages- und Nachttemperaturen, Tieflandbewohner eher höhere Temperaturen.
Die Verfügbarkeit von Wasser ist immer im Zusammenhang mit der Temperatur zu sehen. Generell gilt, dass bei geringen Temperaturen auch die Wassergaben stark einzuschränken sind. Zum Bearbeiten hier klicken .