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Tillandsien

7/11/2011

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Bromelien, insbesondere Tillandsien sieht man öfters als Begleitpflanzen von Orchideen.
Ihre epiphytische Lebensweise kommt der ursprünglichen Lebensweise vieler tropischen Orchideen gleich.
Die Pflanzengattung Tillandsia ist mit über 500 Arten die artenreichste in der Familie der Bromeliengewächse oder kurz Bromelien genannt (Bromeliaceae). Der wohl bekannteste Vertreter der Bromeliengewächse ist die Ananas (Ananas comosus) welche bereits Christoph Kolumbus 1493 von seiner zweiten Reise mit nach Spanien brachte.
Der wissenschaftliche Gattungsname wurde 1738 von Carl von Linné aufgestellt und ehrt den finnischen Botaniker Elias Tillandz (1640–1693).
Tillandsien lassen sich in „grüne“ und „graue“ Arten aufteilen.
  • Die grünen Arten mit ihrem Anspruch an ein kühl-feuchtes Klima leben meistens mehr im Schatten terrestrisch oder in den unteren Etagen der Wälder.
  • Dagegen leben fast alle grauen Tillandsienarten in niederschlagsarmen Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit. Sie bevorzugen die volle Sonne und sind deshalb in den oberen Etagen der Wälder, auf Felsen oder (seltener) auf dem Boden anzutreffen. Viele der grauen Tillandsien sind Epiphyten.
In diesem Artikel möchte ich mich auf die "grauen" Arten beschränken.

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diverse graue Tillandsien im Wohnbereich
Als weitgehend wurzellose Pflanzen haben diese eine ganz besondere und hochgradig spezialisierte Lebensweise. Ihr graues Aussehen resultiert daraus, dass ihre Sprossachsen und Laubblätter dicht von winzigen Saugschuppen (Trichome) bedeckt sind. Dies sind komplex gebaute Haare, die an der Außenhaut (Epidermis) der Blätter gebildet werden, aber gleich danach absterben. Die toten Zellen dieser Schuppenhaare füllen sich mit Luft, so dass Licht reflektiert wird und die Pflanzen fast weiß erscheinen. Die Pflanze ist umso weißer, je mehr (oder größere) Saugschuppen sie besitzt. Die Funktion der Saugschuppen gleicht der von Löschpapier. Sobald sie sich mit Wasser vollgesogen haben, wird das unterhalb der Saugschuppen liegende grüne Assimilationsgewebe wieder sichtbar, die Pflanze "ergrünt". Nun kann die Pflanze mehr Licht aufnehmen. Wenn die Sonne die Pflanzen abtrocknet, werden diese wieder weiß. So dienen die Saugschuppen nicht nur der Wasseraufnahme, sondern auch als Verdunstungs- und Sonnenschutz. Durch diesen speziellen Überlebenstrick sind die Pflanzen auch ohne Wurzeln in der Lage, Nebeltröpfchen, aber auch Regenwasser, unmittelbar aufzusaugen und so ihren Wasserbedarf zu decken. Die benötigten Mineralstoffe beziehen diese Pflanzen aus den geringen Mengen, die im herangewehten Staub enthalten sind und sich im so aufgenommenen Wasser gelöst haben. Die Wurzeln dienen (bei den meisten Tillandsienarten) lediglich der Befestigung und verfügen darum über keine Wurzelhärchen, durch die Mineralstoffe und Wasser aufgenommen würden. Tillandsien sind vom Süden der USA bis fast zur Südspitze Südamerikas verbreitet.

Besonders häufig in Kultur trifft man auf Tillandsia usneoides, im Deutschen besser bekannt als Louisianamoos oder Spanisches Moos.
Die Wuchsform von Tillandsia usneoides gleicht jener der Bartflechten, hiervon leitet sich auch ihre Bezeichnung ab (Usnea = Bartflechte). Tillandsia usneoides ist sehr formenreich. Es gibt Varietäten und Typen mit sehr dünnen Trieben bis hin zu welchen mit dickeren Trieben. Nur als Sämling bildet diese Art eine kleine Keimwurzel aus. Danach lebt sie völlig ohne Wurzeln. In der Natur kommt sie auf Ästen, Strommasten und Dächern vor. Die Blüten von Tillandsia usneoides sind eher unscheinbar weiß / gelblich und man erkennt sie nur bei näherer Betrachtung.
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Till. usneoides Blüte

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Till. ionatha var. ionatha
Besonders robust und deshalb auch für den Anfänger geeignet ist unter anderem die Art Tillandsia ionantha.
Licht und Luft stellen die entscheidenden Faktoren für eine erfolgreiche Tillandsienkultur dar. Von beidem können Tillandsien „nicht genug bekommen“.
Je heller der Standort der Tillandsien gewählt wird, desto besser wachsen und blühen die Pflanzen. Im Sommer, bei Kultur im Freien können die grauen Arten vollsonnig oder im lichten Schatten, z.B. in Bäumen hängend, kultiviert werden.
In den Temperaturansprüchen unterscheiden sich die einzelnen Tillandsienarten - bedingt durch ihre verschiedenartigsten Herkünfte - sehr stark. Arten aus höheren Lagen benötigen eher tiefe Temperaturen mit starken Schwankungen der Tages- und Nachttemperaturen, Tieflandbewohner eher höhere Temperaturen.
Die Verfügbarkeit von Wasser ist immer im Zusammenhang mit der Temperatur zu sehen. Generell gilt, dass bei geringen Temperaturen auch die Wassergaben stark einzuschränken sind. Zum Bearbeiten hier klicken .

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    Wolfgang Prader
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    Seit  Jahren bin ich dem Orchideenfieber verfallen; insbesondere Naturformen aus Mittel- / Südamerika und Miniaturen sind meine große Leidenschaft.
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